100 Jahre LIEDERmännerChor
Sicherlich ein Anlass, ein wenig in die Vergangenheit zu graben
Gründung
1922 fand sich um Josef Geuze (Rohnen) und seine Brüder eine rund 20-köpfige Schar junger Männer – zumeist Kriegsheimkehrer – um mit Gleichgesinnten zu singen.
Schulleiter Anton Berlinger erklärte sich spontan bereit, das Chormeisteramt unentgeltlich zu übernehmen und so wurde in einem Schulzimmer mit Harmonium geprobt. Diese Gruppe trat am Silvesterabend 1922 erstmals auf der Stiege des Gasthaus Taube auf, was seither als Gründungsdatum des Männerchores gilt.
Rasch entfaltete sich ein reges Vereinsleben mit Konzerten und Sängerbällen sowie freundschaftlichen Treffen mit den Männerchören der Hofsteiggemeinden Schwarzach, Wolfurt und Bildstein. So organisierte der Männerchor bereits 1926 ein Hofsteiger Sängerfest, welches vom Männerchor und Kirchenchor gemeinsam organisiert wurde und vom Musikverein als Festmusik mitgestaltet wurde.
Anmeldung bei den Bezirksbehörden als offizieller Verein
Entsprechend dem Vereinsgesetz musste die offizielle Anmeldung als Verein
mit Funktionärsliste und ordentlichen Satzungen erfolgen:
Obmann | Josef Geuze |
Schriftführer | Karl Bilgeri |
Kassier | Otto Bereuter |
Ausflug mit Begleitung
Aus dem Jahre 1930 stammt das erste erhaltene Foto des Männerchores bei einem Ausflug auf die Kanisfluh mit netter Damenbegleitung.
Vorne links ist Gründungsobmann Josef Geuze und hinten rechts Chormeister Anton Berlinger zu sehen.
Auflösung des Männerchores
durch die NSDAP.
Wie in jener Zeit üblich, wurden Vereine verboten, aufgelöst und das Vereinsvermögen verteilt:
50% an den "Stillhaltekomissar" / 50% an die NSDAP.
Neugründung
1947 wurde der Männerchor neu gegründet und Alfred Graninger übernahm noch einmal das Amt des Vorstandes.
Schulleiter Berkmann und Seppl Dür folgten Wilhelm Stärk für je 1 Jahr als Chorleiter nach. Erst mit Chorleiter Eugen Stadelmann - „Wienerbäcks Eugen“ - kehrte in musikalischer Hinsicht wieder etwas Ruhe in den Verein.
1953 übernahm Guntram Lässer bereits zum zweiten Mal die Vorstandschaft.
In dieser Zeit trat der Männerchor dem Vorarlberger Sängerbund bei und beteiligte sich natürlich auch bei den jährlich stattfindenden Landessängertagen. Beim Landessängertag 1955 in Dornbirn trat der Männerchor erstmals bei einem Wertungssingen an und erhielt bereits das Prädikat „Sehr gut“.
Landessängertag in Egg
An Geld mangelte es in den Nachkriegsjahren in allen Belangen. So wurde beraten, wie man ein Faschingskränzchen veranstalten kann. Ob man das Geld monatlich (2 Schilling) einzahlen soll, damit Guntram Fleisch – nicht mit Lebensmittelkarten – organisieren kann. Ebenso entstand in dieser Zeit der Wunsch nach einem eigenen Klavier im Raum. Das dafür nötige Geld erarbeiteten sich die Sänger mit dem Fällen geschenkter Tannen und Verkaufen des Holzes.
1956 bis 1958 „erlöste“ Gebhard Gmeiner den Vorstand, indem er sich für diese Funktion zur Verfügung stellte. Als sich Gebhard 1958 aber nicht imstande sah, das Amt auszuführen, war Guntram Lässer „A Gotts Namo“ bereits zum dritten Mal Vorstand.
40 Jahre Männerchor
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Männerchores 1962 erhielten Alfred Graninger, Konrad Flatz und Josef Zick das Goldene Ehrenzeichen des Vlbg. Sängerbundes.